Ich weiß bis heute nicht, wie man diesen Artikel richtig anfängt. Fakt ist, wir waren auf einer untypischen Messe, die nichts mit diesem Blog zu tun hat. “Interessant” war sie aber auf jeden Fall und deshalb habe ich kurzerhand beschlossen, ein wenig von der Messe zu erzählen.
Wie in der Einleitung bereits erwähnt, waren wir dieses mal nicht auf der Suche nach den neusten Technik-Gadgets. Vielmehr hat uns der Ruf der Venus und das Video von GIGA dazu animiert, die Messe in Berlin einmal selbst zu besuchen. Und wie man(n) es sich schon hätte denken können: es gab viel nackte Haut und noch mehr rattige Kerle zu sehen. Letzteres erfüllen zu 80% auch den “typischen Besucher”, den man sich als Außenstehender vorstellt: zwischen 30-50, Oberlippenbart, größtenteils gutes Equipment und sehen alles in allem so aus, als ob sie noch daheim bei Mutti wohnen.
Unser besonderes Wochenende fing am Freitag Abend an, wo wir uns schon einmal einen kurzen Eindruck von der Messe machen wollten. Also ab zum Presseschalter und das Ticket für die nächsten zwei Tage holen. Ganz einfach, haben wir uns gedacht. Doch so ausgefragt wie an dieser Akkreditierungsstelle wurde ich noch nie.
“Über was berichten Sie?”
Hallo?! Wir sind auf einer Erotik-Messe, über was sollte ich schon großartig berichten? Also antwortete ich etwas verblüfft mit einer Gegenfrage:
“Über was berichtet man(n) denn hier so?”
“Ja, möchten Sie über Aufklärung berichten oder einfach nur so einen Artikel schreiben?”
Wir waren natürlich nicht zum Spaß da, sondern sind unserer journalistischen Berufung nachgegangen. Nachdem wir uns also noch ein bisschen über Reichweite der Seite und anderem Zeug unterhalten haben, bekamen wir unsere Pressetickets und durften rein ins Vergnügen in die harte Arbeit.
In der großen Empfangshalle gab es nun drei Auswahlmöglichkeiten: links, rechts oder geradeaus. Letzteres allerdings war der Fetischbereich und für uns richtig langweilig, da sich Leute mit dieser Vorliebe dort einkleiden oder neues Zubehör wie einen Käfig kaufen konnten. Wäre auf der einen Seite ein nettes Mitbringsel für die Freundin gewesen, aber das Auto war leider zu klein – schade.
In den anderen zwei Hallen versuchten, wie bei jeder normalen Messe, die verschiedenen Anbieter ihre Produkte an das Volk zu bringen. Bei keiner anderen Messe gehen wohl Messebabes so unter wie auf der Venus bzw. werden für so selbstverständlich gehalten, dass sie gar nicht großartig auffallen. Also lockten die Anbieter mit diversen Shows, wo wir (endlich) auch beim interessantesten Teil wären. Die meisten Shows waren eher klein gehalten oder bedienten einen gewissen Fetisch. So haben sich manche Männer als Sklaven über die Messe treiben und dabei fotografieren / filmen lassen. Sicherlich nichts für jedermann, aber wem es gefällt. Bleiben wir aber bei den Shows, genauer begeben wir uns jetzt zu der großen Hauptbühne. Dort gab es zu jeder vollen Stunde eine Live-Performance diverser “Künstlerinnen”. Sobald ein Name aufgerufen wurde war das Geschrei und der Applaus enorm, nur Andreas und ich guckten uns fragend an, weil uns die Namen nichts sagten. Ehrlich nicht, wir kannten da keine … ok, jeder jeweils eine. Ich aber meine von einer Exklusiv Reportage ;)
Nach der Show meinte man, alle Zuschauer gehen jetzt und kommen dann später irgendwann wieder – falsch gedacht! Der harte Kern der Männer blieb mit seinem krassen Equipment einfach stehen, warteten auf die nächste Show und das teilweise mehrere Stunden. Wir dagegen machten uns wieder auf den Weg und schlenderten durch die Hallen. Was wir dabei schnell bemerkten, die Messe ist gar nicht so groß wie gedacht und lässt sich eigentlich bequem an einem Tag besuchen.
Wo von ich wirklich überrascht war, abgesehen von den zwei Männern die sich versucht haben als Frau zu verkleiden und dermaßen dabei versagt haben, ist, dass so viele weibliche Besucher anwesend und die Darstellerinnen sehr freundlich waren. Ich kann mir das gar nicht vorstellen: du siehst einen Mann, weißt der hat sich auf dich schon Mal einen geschrubbt und spricht jetzt mit dir oder schlimmer, gibt dir die Hand.
Zusammengefasst kann ich nur jedem raten, die Venus einmal im Leben aufzusuchen, da sich die meisten Eindrücke nicht in Worte fassen lassen. Die Galerie wird dieses Mal auch etwas dürftiger ausfallen, da es mehr nackte als bedeckte Haut gab :P