Ein vernetztes Zuhause – Smarthome – ein interessantes Thema, welches ich sehr gespannt verfolge. Einer der bekannteren Teilnehmer in dieser Sparte ist Gigaset mit seinem Gigaset elements-Set. Ich habe mir in den vergangenen Wochen einmal das safety starter kit mit einem zusätzlichen Fenstersensor angeschaut und gebe hier nun meine Meinung zum Besten.
Lieferumfang
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, habe ich mir das starter kit einmal zur Brust genommen, welches aus der Basistation, einem Tür- und einem Bewegungssensor besteht. Da solche Bezeichnungen natürlich in der heutigen Zeit keinen Anklang finden, heißen die einzelnen Teile: base, door und motion. Für was der zusätzliche Sensor window steht könnt ihr euch dann sicherlich denken. Bei dem starter kit, sowie dem Fenstersensor ist eine kurze Installationsanleitung und weiterer Papierkram mit wichtigen Hinweisen enthalten.
Alle Sensoren haben Klebestreifen / Schrauben und Batterien bereits beigelegt bekommen, nach der Anbringung der einzelnen Elemente kann der Spaß also sofort beginnen. Laut Angaben des Herstellers sollen die Batterien bis zu 2 Jahren halten, was ich natürlich innerhalb meines Testzeitraumes nicht überprüfen konnte.
Installation
Hier ist es ein absolutes Muss, vor Anbringung der einzelnen Elemente die Anleitung mit den ersten Schritten genau durchzulesen. Das erspart einiges an Ärger, ich spreche da aus Erfahrung. Fangen wir mit der base-Station an. Zunächst einmal unbedingt den Code auf der Rückseite notieren, da dieser später im Laufe der Installation in der App / am PC eingegeben werden muss. Ich habe das nämlich versäumt und die Station gleich mit doppelseitigem Klebeband an einer Leiste angebracht. Deshalb einfach nach der Anleitung arbeiten und die Installation geht locker flockig von der Hand. Bei der Basisstation haben mir sehr die Aussparungen am Fuß für die Kabel gefallen, so muss man diese nicht irgendwo mühselig rumfriemeln.
Door und window lassen sich fast auf die gleiche Art und Weise anbringen. Batterie rein, Abdeckung drauf, Klebestreifen an den Sensor und dann an die gewünschte Stelle anbringen. Der Türsensor soll sich Über der Türklinke befinden, der window-Sensor an der oberen Seite des Fensters. Aber auch diese Schritte sind gut und einfach in der Beschreibung erklärt. Lediglich beim Türsensor muss beim Einrasten ein wenig Kraft aufgewendet werden, wo ich zunächst etwas Angst um den Klebestreifen hatte. Glücklicherweise hat aber alles gehalten und sitzt nun perfekt an seinem Platz. Außerdem muss der Fenstersensor extra mit der base gepaart werden, da dieser nicht zum starter kit gehört. Dafür einfach in die Nähe der Station und die dafür vorgesehenen Knöpfe drücken – fertig.
Zuletzt wäre da noch der Bewegungsmelder, der nicht zu einem Fenster hinzeigen soll, was ja auch Sinn macht. Bei mir wäre das über der Tür. Die Wahl zwischen Bohren und Kleben fiel mir nicht besonder schwer, schließlich möchte ich gerne den Sensor ohne große Probleme / Rückstände jederzeit entfernen können. Dem motion wird ein Winkel beigelegt, der je nach Anwendungsort angebracht werden kann. Ich selbst habe diesen benötigt, da ich das Ding sonst hätte direkt an der Wand ankleben müssen, was nicht wirklich zusagte.
Alles in Allem habe ich für die Installation sämtlicher Komponenten ungefähr eine halbe Stunde gebraucht, ich empfehle aber hier Ruhe walten zu lassen und das nicht zwischen Tür und Angel zu erledigen. Es zahlt sich später auf jeden Fall aus!
Mit der App immer auf dem Laufenden
Für iOS und Android steht jeweils eine App zum Download bereit, Windows Phone schaut leider doof in die Röhre. Wahlweise kann man sein System auch im Browser betrachten.
Was mir sofort aufgefallen ist, dass die App noch nicht für mein iPhone* 6 Plus optimiert ist und deshalb die Schrift in Richtung Sehschwäche geht.
Die App führt euch durch die abschließende Installation, was wie bereits gewohnt keine große Kunst ist. Ist also alles eingerichtet, können wir uns die App einmal genauer ansehen. Am meisten wird wohl die Übersicht genutzt, die schnell über den aktuellen Zustand der Sensoren informiert.
Wer es etwas genauer möchtet findet in der Anwendung ebenfalls eine Auflistung aller Ereignisse mit Uhrzeit. Auf den ersten Blick etwas Creepy, wenn man sieht, wann welche Tür oder welches Fenster geöffnet / geschlossen wurde. Damit man nicht total mit Informationen bombardiert wird, können die Ereignisse auch nach Sensoren geordnet angezeigt werden.
Unter der Systemübersicht werden alle mit der Basisstation verbundenen Komponenten angezeigt und auf möglich Updates hingewiesen. Genau, ihr könnt eure einzelnen Sensoren mit frischen Updates versorgen. Teilweise müssen diese dann neu eingerichtet werden, sprich Tür auf, Tür zu und fertig ist die Geschichte.
Ganz wichtig und was man sich ebenfalls genauer anschauen sollte sind die Einstellungen. Dort wird nämlich eingestellt, wenn ihr das Haus verlasst oder wieder in eben dieses einkehrt. Sehr cool wäre es gewesen, wenn es hierfür eine GPS-Möglichkeit gegeben hätte. Die Box merkt, dass ihr euren eigenen vier Wänden immer näher kommt und schaltet dementsprechend den Modus um. Muss vorerst alles noch per Hand geschehen, vielleicht gibt es so ein Feature ja in Zukunft noch.
Weshalb ich die Einstellungen so wichtig finde ist folgender Grund: sind Benachrichtigungen aktiviert und ihr seid außer Haus, informieren diese schnell über Aktivitäten der Sensoren. Sitzt ihr allerdings daheim gemütlich in eurem Sessel und werdet jedes Mal informiert, sobald eine Tür oder ein Fenster aufgeht, kann das einem schon ziemlich auf den Zeiger gehen. Deshalb habe ich Benachrichtigungen deaktiviert, sobald ich mich Zuhause befinde.
Die App bietet also ausführliche Informationen und ist dabei schön gestaltet und bedarf kaum einer Eingewöhnungszeit. Bin ich unterwegs und stelle ein Ereignis fest, kann ich vorher festgelegte Kontakte benachrichtigen, bei großer Unsicherheit die Polizei. Funktionierte bei mir (abgesehen die Sache mit der Polizei, die habe ich nicht getestet) ohne Probleme.
Doch was passiert, wenn die Basisstation nicht mehr mit Strom versorgt wird? Gibt es dann einen Alarm? Viele weitere Zeilen hatte ich bereits hier verfasst, bevor mir die Meldung entgegen sprang, dass die Station keinen Internetzugang mehr hat. Falls also euer Strom auf irgendeine Art und Weise abgestellt wird, bekommt ihr zumindest ein wenig zeitversetzt eine Benachrichtigung darüber und könnt dementsprechend reagieren.
Gigaset elements bietet noch einige Erweiterungsmöglichkeiten. So können die bereits genannten Sensoren nachgekauft werden oder aber das Set wird durch einen Alarm oder eine Kamera ergänzt.
Wie viel kostet der Spaß?
Der Preis ist heiß – oder auch nicht, je nachdem wie liquide man ist. Auf Amazon werden derzeit knapp 150 Euro für das safety starter kit fällig, was die Basisstation, den Türsensor, sowie den Bewegungssensor beinhaltet. Damit kann ich also genau eine Tür, und einen Flur oder Raum abdecken. Jeder Fenstersensor kostet noch einmal ungefähr 37 Euro, ebenso der Sensor für die Tür und weitere Bewegungssensoren. Wer das Set noch mit einer weiteren Kamera ausstatten möchte, muss über 100 Euro auf den Tisch legen. Eine kleine Sirene kostet 42 Euro. Gehen wir also einmal davon aus, wir benötigen 2 Sensoren für unsere Eingangstüren, 2 Bewegungsmelder und natürlich sollen auch unsere 5 Fenster gesichert werden. Damit wir unseren Einbrecher auch verschrecken können, kaufen wir auch noch gleich eine Sirene, sowie eine 2 Kameras für die Beweissicherung. Dann liegen wir bei einem Preis von ungefähr 712 Euro. Klingt vielleicht im ersten Augenblick nach viel Schotter, okay, im zweiten Augenblick auch, doch wie viel ist einem das Gefühl der Sicherheit wert? Ein gutes Schloss und starke, einbruchsichere Fenster kann das Gigaset elements nicht ersetzen, dürfte sich jedoch als sinnvolle und zukunftsorientierte Ergänzung im eigenen Haushalt erweisen.
Fazit
Zeit für die Zusammenfassung. Die Installation ist einfach, sollte aber nach Vorgabe der Anleitung geschehen. Die App ist aufgeräumt und schick, jedoch noch nicht an die neuesten iPhone* Modelle angepasst. Benachrichtigungen sollten unbedingt konfiguriert werden, damit ihr Zuhause nicht mit unnötigen Hinweisen penetriert werdet. Eine Einbindung von GPS hätte mir persönlich sehr gut gefallen, fehlt aber leider in diesem Fall. Die Sache mit dem Strom wird ebenfalls positiv vermerkt und dürfte es Einbrechern noch schwieriger machen.
Wie im vorhergegangen Absatz beschrieben, sehe ich das Set eher als Ergänzung in Sachen Sicherheit an, vor allem, wenn man nur das starter kit betrachtet. Inwieweit schützt es mich? Ich bekomme eine Nachricht, sobald sich bei mir etwas regt und kann dementsprechend reagieren. Interessant wird es für mich dann nur, wenn ich auch gleichzeitig einen Alarm aus der Ferne loslassen könnte, was allerdings etwas mehr kostet und ich auch nicht weiter testen konnte.
Aus diesem Grund kann ich das Set mit Einschränkungen empfehlen. Wer eine gewisse Affinität zu Gadgets und Technik hat, kann sich das Seit zulegen, sollte allerdings auch bereit sein etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und noch ein paar weitere Komponenten dazu kaufen. Wer allerdings mit Smartphones nicht viel am Hut hat und nicht weiß, warum sein Zuhause auf einmal smart sein soll. wird sich an dem Set nicht erfreuen können.
Für mich war es ein interessanter Test und ein kleiner Blick in Richtung Zukunft. Ich bedanke mich für die kostenlose Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Falls ihr noch spezielle Fragen habt, schreibt diese einfach in die Kommentare und ich versuche sie so schnell und genau wie möglich zu beantworten.