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[Review] Forza Motorsport 5

[Review] Forza Motorsport 5
Forza Motorsport 5

Forza Motorsport 5

Ich als Motorsport Fan habe mir natürlich für meine Xbox One das Spiel Forza Motorsport 5 zugelegt. Nachdem ich auch schon die beiden Vorgängertitel Forza 3 und Forza 4 gespielt habe, dachte ich mir: das kann kein Fehlkauf sein.

 

Aufmachung

Bevor ich das Spiel hatte, habe ich ja schon öfters gelesen wie gut die Grafik bei diesem Titel sein soll. Auch in den Fernsehwerbungen wurde immer damit geworben, dass die gezeigten Ausschnitte die Gameplay Grafik ist. Und ich wurde keineswegs enttäuscht! Die Grafik ist einfach nur der Hammer, die Autos sehr detailliert und auch die Umgebung wurde mit viel Liebe zum Detail bearbeitet.

Der Innenraum eines Ferrari, sehr detailgetreu.

Der Innenraum eines Ferrari: sehr detailgetreu.

Auch die Innenräume der Autos sind sehr detailliert, sodass man denkt, man fährt diese Autos wirklich in diesem Moment. In der Umgebung sieht man oft die Fans, die am Streckenrand stehen und mit Flaggen verschiedener Autohersteller schwenken. Auch habe ich schon mehrere Hubschrauber ausgemacht, die über die Strecke fliegen und das Rennen “filmen” (auch wenn diese meistens vorprogrammierte Strecken abfliegen, beispielsweise immer eine Gerade hin und her). Alles in allem kann man gegen die Optik dieses Spiels nichts sagen!

Das Schadensmodell ist allerdings wie bei den Vorgängern nicht sehr ausgeprägt (optisch). Sobald man in verschiedenen Rennen Unfälle hatte, ist der zusehende Schaden immer gleich. Aber man kann sich natürlich noch mehr kaputt fahren außer der Karosserie. Heißt soviel wie wenn man mit der linken Front in die Wand fährt ist natürlich auch die Aufhängung vorne Links kaputt und das Auto zieht das restliche Rennen nach links und der Spieler muss immer gegen Lenken. Bremsen, Motor und Getriebe können genauso kaputt gefahren werden, sodass das Auto irgendwann einfach gefühlte 10 Sekunden zum Schalten braucht, wenn das Getriebe im Eimer ist oder der Motor einfach nicht mehr auf Touren kommen will (das liegt natürlich meistens an den Bots die in einen reinfahren ;) )

 

Gameplay

Im Gameplay wurde ich allerdings sehr enttäuscht, aber dazu später mehr. Ich persönlich versuche immer mit so wenig Fahrhilfen wie möglich zu fahren (ABS, Traktionskontrolle, Ideallinie usw. ausgestellt), lediglich die Schaltung behalte ich auf Automatik, ich traue es mir noch nicht zu mit Kupplung und Schaltung zu fahren. Wenn man mit so wenig Fahrhilfen fährt ist es natürlich schwerer das Auto in der Spur zu halten und Perfekt um Kurven zu kommen, speziell bei Autos mit Heckantrieb. Hier finde ich, dass es schwerer geworden ist wie z.B. in Forza 3 (Forza 4 habe ich nie so intensiv gespielt wie den dritten Teil). Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass meine ersten beiden Autos beide Allrad hatten und dann gleich danach ich einen Ferrari hatte, welche schon immer “besonders” zu fahren waren.

Was ich cool finde ist, dass die Gegner gegen die man in der Karriere fährt keine Bots im herkömmlichen Sinne sind sondern die “Drivatare” von anderen Spielern. Bei den Drivataren zeichnet das Spiel deinen Fahrstil auf und lässt ihn dann gegen andere Spieler fahren. Dabei kann der Drivatar auch Credits, die Währung im Spiel, verdienen.

Die verschiedenen Spielmodi sind die normale Karriere, der Rivalenmodus, Mehrspielermodus, schnelles Rennen oder Splitscreen. In der Karriere fährt man immer Saisons (meistens 10 Rennen) mit einer bestimmten Klasse von Autos. Am Ende des Rennens gibt es immer, je nach Platzierung, die Gold, Silber oder Bronze Medaille. Hier kann aber selbst die Gold Medaille noch bis auf den dritten Platz zurück gehen, sodass der Spieler nicht immer zwingend gewinnen muss. Je nach Medaille gibt es dann auch Credits und Erfahrungspunkte (EP). Bei den Credits kann man sich prozentual mehr dazu verdienen, indem man die verschiedenen Fahrhilfen ausstellt oder die Gegner auf eine höhere Schwierigkeitsstufe setzt. Des Weiteren ist es möglich, noch einen Affinitätsbonus dazu zu bekommen. Diesen Bonus erhält man indem man mit den Autos eines bestimmten Herstellers mehrere Rennen fährt (z.B. VW). Der Spieler bekommt dann immer, sobald er mit einem VW fährt, einen Prozentsatz mehr an Credits – je Höher die Affinitätsstufe desto Höher der Prozentsatz. Die Affinitätsstufe wird immer durch die verdienten EP herrauf gesetzt. Umso mehr EP gesammelt werden, umso höher ist die Fahrerstufe die erreicht wird. Der Rivalenmodus ist, wie ich finde, ein ganz netter Zeitvertreib wenn man grad mal keine Lust hat gegen Gegner zu fahren. Hier kann man entweder mit Autos die man selbst gekauft hat oder aber auch mit gestellten Autos gegen die ganze Forza Community fahren. Dabei bekommt man immer am Anfang eines Rennens einen Gegenspieler vorgesetzt, der eine Position über der eigenen steht. Sobald man selbst diese Zeit schlägt, bekommt man in der nächsten Runde auch einen besseren Gegner. So kann sich der einzelne Spieler von Runde zu Runde immer weiter nach oben kämpfen. Zu dem Mehrspielermodus muss ich glaube nicht viel zu erzählen: man fährt im Internet gegen andere Spieler… selbsterklärend eigentlich. Im schnellen Rennen bzw. Splitscreen Modus kann man sich seine eigenen Rennen zusammenstellen, wahlweise eben auch mit einem Freund an einer Konsole.

Die eigenen Wagen können natürlich auch mit neuen Teilen optisch und Leistungstechnisch aufgebessert werden. Das Feintuning zum einstellen der Aufhängung oder Bremskraftverteilung ist ebenso möglich.

Nun zum negativen Teil, welcher mich sehr enttäuscht hat bei diesem Teil. Es gibt im Gegensatz zu Forza 3 und 4 nicht sehr viele Autos und Strecken. Mit am erschreckendsten fand ich, dass es, wie beim Vorgänger auch schon, immer noch keine Porsche Modelle gibt. Porsche gibt ihre Lizenzen nur noch dem Entwickler EA raus, was meiner Meinung nach ein sehr großer Verlust ist. Auch gibt es im fünften Teil die Legendäre Nordschleife nicht mehr, welche ich mit ein paar Freunden immer im Splitscreen Modus gefahren bin, einfach weil diese Strecke schön lang und anspruchsvoll ist. Ich hoffe, dass im Laufe der Zeit noch einige Strecken kostenfrei (!!!) nachgereicht werden. Wieso kostenfrei? Das Spiel kostet ca. 70 Euro und es gibt monatlich die sogenannten “Car-Packs” welche man sich nochmals für jeweils 10 Euro dazu kaufen kann. So kommt man, wenn man sich überhaupt darauf einlässt, nach einiger Zeit auf einige hundert Euro die virtuell in Autos investiert werden. Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir, dass man sich In-Game für echtes Geld die sogenannten Autogutscheine kaufen

Lotus F1, leider nicht von Anfang an spielbar

Lotus F1, leider nicht von Anfang an spielbar

kann. Diese ersetzen beim Autokauf die herkömmlichen Credits. Das dürften wohl manche Spieler machen da, man selbstverständlich nicht alle Autos von Anfang an fahren kann! Es können immer nur Autos gefahren werden, die bereits in der Karriere gekauft wurden. Wahlweise gibt es aber noch die sogenannten Mietwagen (und das ist keine sehr große Auswahl). Alle anderen, wie z.B. den Lotus F1, müssen gekauft werden, wodurch einer erst nach längerer Spielzeit in den Genuss eines Formel 1 Autos zu fahren kommt. Seit diesem Titel gibt es nämlich auch die sogenannten Open-Wheel Autos.

 

Story | Spielziel

Zu diesem Punkt gibt es eigentlich nicht sehr viel zu sagen, Story gibt es eigentlich keine und das Spielziel ist es alle Saisons durchzuspielen und alle Rennen mit Gold abzuschließen.

 

Fazit

Positiv finde ich die wirklich sehr gute Grafik und die vielen Möglichkeiten mit denen der Spieler sein Auto anpassen kann. Ein weiterer Pluspunkt sind die Drivatare, wodurch man nicht mehr gegen “dumme” Bots, sondern digitale Abbilder anderer Spieler fährt.

Negativ dagegen ist der kleine Fuhrpark und die kleine Streckenauswahl. Auch, dass im Mehrspielermodus nicht alle Autos gefahren werden können, sondern erst gekauft werden müssen. Das mit den Mikro-Transaktionen ist auch ein fetter Minuspunkt (Autogutscheine und Car-Packs).

Alles in allem ist dieses Spiel wahrscheinlich nicht für jeden geeignet, da es kein RennSPIEL ist (wie in etwa Need for Speed) sondern eine RennSIMULATION. Schaden und Verschleiß werden sehr realistisch dargestellt und das Handling, mit ausgestellten Fahrhilfen, ist auch nicht ganz so einfach für ungeübte Spieler. Jedoch für Spieler die auf der Xbox 360 auch schon einen Forza-Teil hatten und von diesen begeistert waren, kann ich diesen Titel nur empfehlen (schon allein wegen der Grafik: Augenorgasmus ;-) )

Audi R18 e-tron quattro, dank des Allrad sehr leicht im Handling für diese Leistungsklasse.

Audi R18 e-tron quattro, dank des Allrad sehr leicht im Handling für diese Leistungsklasse.

Über den Autor

Andreas Rossmeisl

21 Jahre, angestellt bei der Firma Huck Seiltechnik als Technischer Zeichner. Interessiert an Gaming und der Motorwelt.