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[Review] Battlefield 4

[Review] Battlefield 4

squad_jumping_1920x1080Nachdem Call of Duty – Ghosts eine wahre Enttäuschung war, wünschte ich mir zu Weihnachten den nächsten Ego-Shooter für meine Xbox One: Battlefield 4. Ob sich die beiden Spiele überhaupt vergleichen lassen oder einer der Titel die Nase vorne hat, könnt ihr in meinem Testbericht nachlesen. Als Vormerken möchte ich noch erwähnen, dass ich leider den Vorgänger nur kurz gespielt habe und daher Veränderungen nicht wirklich nennen kann. 

Logik nein danke

Selbst wenn der Singleplayer für viele Spieler nur noch Nebensache ist, habe ich nichts gegen ein paar Stunden geballte Aktion. Tiefgründige Storys und eine langatmige Kampagne kann man bei den meisten Ego-Shootern sowieso vergessen, lediglich Explosionen kommen nicht zu kurz. Battlefield 4 kann sich nun auch  in diese Reihe einordnen, trumpft aber mit übermäßigen Logikfehlern auf, die sogar beim Durchhetzen der Levels ins Auge springen. Fangen wir also bei null an. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Recker, der … wer ist der Kerl überhaupt? Sehr viel mehr als den Namen erfahren wir schon mal nicht während dem Singleplayer. Allerdings ist Recker fast durchgängig der Squad-Leader, wovon man in den Dialogen und dem Spielgeschehen nicht viel mitbekommt. So rufen euch beispielsweise eure Kameraden immer noch Befehle zu und geben den Ton an. Dies soll den Spieler wahrscheinlich durch die Levels leiten, doch scheitert an der Verknüpfung zum Rang. Oh wartet, eine Sache könnt ihr machen. Gegner anvisieren und euren Trupp aufordern, diese zu beschießen, was wiederum nur mittelmäßig funktioniert (Stichwort KI und Aiming). Dadurch bekommt der Spieler keinen wirklichen Bezug zu den Charakteren. Ebenso kalt ließ mich der Tod des ehemaligen Leaders, der bereits vor Release im Trailer zu sehen war. Zugegeben, hier ist die CoD-Reihe Battlefield 4 eine Nasenlänge voraus (ist aber auch der einzige Punkt).

ACHTUNG: In diesem Absatz könnten Spoiler enthalten sein!
STOPP: Hab noch mal drüber gelesen, sind echt welche drin!
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Mit eurem Squad-Team bekämpft ihr den mächtigen Feind China. Die Volksrepublik wird in kürzester Zeit von dem General geputscht und kann durch nur eine Sache gestoppt werden: dem Gesicht von einem VIP, den ihr in der zweiten Mission befreien und in Sicherheit bringen müsst. Wie dumm ist das denn? Ein mächtiger Krieg zwischen zwei Großmächten, der dadurch gestoppt wird, dass die feindlichen Soldaten das Gesicht des VIPs sehen?! Natürlich erst kurz vor dem Ende, sonst hätte man ja Menschenleben schonen können bzw. die Kampagne wäre nur 5 Minuten lang gewesen.
Weitere Logikfehler sind bescheiden gewählte Fluchtrouten-/punkte oder auch Missionsvorgaben. Da ich aber generell mit null Erwartung an Singleplayer-Kampagnen von Spielen wie Battlefield oder Call of Duty herangehe, wurde ich auch nicht großartig enttäuscht, negativ überrascht aber allemal.

Also den Singleplayer-Modus noch einmal schnell zusammengefasst. Eure Kameraden sind strunzdoof, die Story hat Löcher und Logikfehler, der Spaß dauert ca. 5 Stunden und ab und zu treten ein paar Bugs auf. Der schlimmste war dabei, als sich mein kompletter Spielfortschritt über Nacht verabschiedet hat. Mit den neusten Update will EA dieses Problem aus der Welt geschaffen haben, was ich Gamern, die sich das Spiel jetzt kaufen, auch nur wünschen kann.

 

Multiplayer: eine ganz andere Welt

Battlefield-4-Operation-Locker-TDMHier möchte ich vorausschicken, dass man meiner Meinung nach CoD und BF nicht im Multiplayer vergleichen kann. Call of Duty kann der Spieler bequem alleine zocken, die Spiellänge ist nur selten größer als 10 Minuten und das Durchschnittsalter entspricht dem IQ der Spieler (es gibt natürlich auch Ausnahmen ;)). Bei Battlefield 4 dagegen kommt es größtenteils auf Teamwork an und mit den verschiedenen Klassen kann das Team sich untereinander helfen und damit zum Sieg führen. Die einzelnen Modi dauern locker länger als 10 Minuten und machen mir persönlich viel mehr Spaß. Eine gute Auswahl an Fortbewegungsmitteln, sehr schöne Maps und eine fantastische Atmosphäre. Kein pubertierender Teenager plärrt in sein Mikro und regt sich über “geklaute” Kills auf. In Battlefield 4 bekommt auch der, der den Gegner nur leicht verletzt hat genügend Punkte und sogar einen Kill, wenn ein Teamkamerad dem Gegner nur noch den Gnadenstoß verpasst. Leider kann ich die Klassen-Balance im Vergleich zum Vorgänger nicht bewerten, weshalb ich nun auf das Mapdesign eingehen möchte. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten hat Battlefield die Mapgröße und Gestaltung sehr gut verschiedenen Modi angepasst. Nie kamen mir die Laufwege übermäßig lang oder das Terrain zu klein vor. Ok, hat man kein Fahrzeug zur Hand und muss über die gesamte Maplänge laufen, kann das schon mal öde und anstrengend wirken, aber dafür gibt es normalerweise Hubschrauber, Panzer, Quads, etc. Was einem sofort bei der Multiplayer-Schlacht auffallen dürfte, ist die zerstörbare Umgebung. Damit meine ich nicht ein paar Kisten zerschießen und das wars dann. Battlefield erlaubt es, ganze Häuser und Deckungen wegzusprengen, was für ein dynamisches und interessantes Spielvergnügen sorgt. Bis jetzt bin ich immer noch von diesem Feature hin und weg, was besonders gut in Verbindung mit dem genialen Ton rüberkommt. Eine Wand wird vom Feind weggesprengt, ihr legt euch auf den Boden und hört links und rechts neben euch Einschüsse. Einfach geil! Im Singleplayer als auch online im Multiplayer habe ich mich sofort in die Soundkulisse verliebt, die weitaus besser ist als bei Call of Duty.

Was mich dennoch an dem ansonsten gut gelungenen Mehrspieler-Modus stört, ist das Anpassen der Sets. Diese können lediglich während dem Spiel gestaltet werden, was zu einem Verlust der Spielzeit führt. Beim direkten Konkurrent kann der Spiele bequem und ohne Druck sein Set im Hauptmenü zusammenstellen und sich alle Optionen genau durch den Kopf gehen lassen. Falls ich den Auswahlpunkt im Menü von Battlefield 4 einfach nur übersehen habe, schreibt es doch in die Kommentare.

Puuh jetzt habe ich mich noch gar nicht zu der Grafik geäußert. Machen wir es kurz: BF4 > CoD Ghosts. Im Vergleich zu dem Schöngrafikallergiker sieht Battlefield 4 wie das wahre Paradies aus. An Ryse – Son of Rome kommt es dennoch nicht dran ;)

 

Fazit

Eine dürftige Singleplayer-Kampagne trifft auf einen kraftvollen Mehrspieler-Modus, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Die Aufmachung des Spiels ist gut gelungen und macht Lust auf mehr. Lange Zeit habe ich mich CoD-Fraktion verschrieben, doch damit ist jetzt wohl Schluss.

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[Bilderquelle]

Über den Autor

Manuel Raab-Faber

Jahrgang '92 und bereits seit jungen Jahren interessiert an allerlei Technik sowie der weiten Welt der Videospiele ❤️